Freitag, 11. November 2016

Buchrezension: "Mein Weg zu dir" von Nicholas Sparks

Ich muss gestehen, dass ich bisher immer sehr voreingenommen war, wenn es um irgendwelche Romane von Nicholas Sparks oder Verfilmungen, basierend auf seinen Geschichten, war. Jedoch hat mich dieses Buch positiv überrascht & mir ein paar schöne Lesetage beschert. 

Zur Handlung:
Amanda & Dawson sind beide 17 Jahre jung & kommen aus sehr unterschiedlichen sozialen Schichten. Trotz der Proteste ihrer Familien, verlieben sie sich ineinander & träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Eines Tages gelingt es Amandas Eltern ihre Tochter so dermaßen unter Druck zu setzen, dass die Beziehung der beiden jungen Leute zerbricht. 
Fünfundzwanzig Jahre später erhalten beide einen Brief aus der Vergangenheit, in dem ein alter gemeinsamer Freund sie darum bittet, für ein paar Tage, in ihr Heimatstädtchen zurück zu kehren. 
Als sie sich wieder gegenüberstehen, wird ihnen klar, dass sich an ihren Gefühlen füreinander kaum etwas verändert hat, jedoch haben beide Schicksalsschläge erleiden müssen, durch welche sie sich verändert haben & außerdem ist da noch Dawsons Familie, die eine große Bedrohung darstellt. 

Sowohl die Geschichte als auch die Charaktere finde ich sehr sorgfältig durchdacht. Es war an keiner Stelle so, dass ich die Handlungen der Akteure nicht nachvollziehen konnte. Ebenso konnte ich die jeweilige Gefühlslage der beiden Hauptprotagonisten sehr gut nachempfinden & verstehen.
Ständig musste ich darüber nachdenken, wie ich mich an Stelle von Amanda entscheiden würde & empfand sowohl ihr als auch Dawson gegenüber sehr viel Mitgefühl.
Im Endeffekt waren die beiden zu keiner Zeit selbst Schuld an ihrer Misere, sondern hatten von Anbeginn ihrer Beziehung großes Pech gehabt. Bei beiden mischten sich die Familien zu sehr in das Privatleben ein, so dass sie kaum noch Luft zum Atmen hatten. Die Geschichte hat mich sehr stark dazu verleitet über das Verhältnis zwischen Eltern & ihren Kindern nachzudenken. Es ist erstaunlich zu sehen, dass die Menschen, die dir ein Leben geschenkt haben, auch die gleichen sind, die es dir so schwer machen es frei zu leben.
Genau aus diesen Gründen werden weltweit Kriege geführt. Indem ein Mensch sich das Recht raus nimmt über einen anderen Menschen zu entscheiden, ihm vorzuschreiben, wie er aussehen soll, wo er wohnen soll, mit wem er befreundet sein soll, welche Sprachen er sprechen soll, an welchen Gott bzw. ob er überhaupt an Gott glauben soll, welche schulische Bildung er haben soll & letztendlich auch noch wie & wen er lieben oder hassen soll.
Wenn jeder (auch Eltern) sein Gegenüber so leben lassen würden, wie er das für richtig empfindet, solange er niemand anderem mit seiner Lebensweise schadet, dann wären alle Beteiligten im Endeffekt viel glücklicher.
Zum Ende der Geschichte beobachtet man ein extrem schockierendes Szenario, bei dem keines der Beteiligten glücklich ist. Vielleicht hätten Amanda & Dawson in so manchen Situationen einfach mal etwas egoistischer handeln sollen. Und manchmal muss man sich den Personen entfernen, die einem am engsten stehen, damit sie einen nicht endgültig kaputt machen.
Eine sehr interessante Geschichte, mit einem unerwarteten Finale, die ich jedem empfehlen kann. ;)

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