Mittwoch, 23. November 2016

Buchrezension: "Die Insel der besonderen Kinder" von Ransom Riggs

Zur Handlung:
Zwischen Jacob & seinem Großvater Abraham Portman herrscht eine sehr enge & herzliche Beziehung. Beinahe jeden Abend erzählt Abraham seinem Enkel Geschichten über Kinder mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, die er in seiner Kindheit kennengelernt haben soll, als er mit ihnen zusammen in einem Waisenhaus gelebt hat. Anfangs glaubt Jacob seinem Großvater alles aufs Wort, doch mit den Jahren ändert sich seine Meinung diesbezüglich, bis er die Erfahrungsberichte seines Großvaters lediglich als ausgedachte Märchen abtut. 
Eines Tages erreicht ihn auf Arbeit ein panischer Telefonanruf seines Großvaters, den er wenige Stunden später sterbend im nahegelegenen Wald wiederfindet. Mit seinen letzten Worten an Jacob versucht er ihn vor gefährlichen Monstern zu warnen & bittet ihn zu der Insel zu reisen, dort die Schleife zu finden & dem Vogel alles zu erzählen. 
Die ersten Wochen nach der Beerdigung seines Großvaters kann Jacob absolut nichts mit dieser rätselhaften & äußerst verwirrenden Botschaft anfangen. Währenddessen begibt er sich auf Drängen seiner Eltern in psychologische Behandlung. Doch an seinem 16. Geburtstag schenkt seine Tante ihm ein altes Buch, welches sein Großvater jahrelang für ihn aufbewahrt hat & mit einem persönlichen Brief einer Unbekannten, welcher an Abraham adressiert war & sich in diesem Buch befand, kommt Jacob der Wunsch auf zu der Insel zu reisen & das Waisenhaus aufzusuchen, in dem sein Opa aufgewachsen ist. 
In Begleitung seines Vaters reist Jacob zu der geheimnisvollen Insel & versucht der Vergangenheit auf die Schliche zu kommen, während dort Tag für Tag äußerst seltsame Dinge passieren, welche Jacobs bisheriges Weltbild vollkommen auf den Kopf stellen. 
Was es mit den besonderen Kindern auf sich hat & welche Gefahr Jacob & seinen neuen Freunden droht, werdet ihr erfahren, sobald ihr diese tolle Geschichte selbst einmal lest.

Nachdem ich mit dem Lesen dieses Buches fertig war, war ich die ersten Minuten komplett sprachlos. Ich habe selten so eine tolle Geschichte gelesen bzw. von jemandem gehört.
Erst einmal finde ich die gesamte Idee dahinter ganz große Klasse. Einerseits ist es relativ simpel & andererseits ist sie genau deswegen so unfassbar gut. Es ist nicht so ein High-Fantasy-Roman, wo lauter Zaubersachen passieren, sondern der Autor hat in einer realen Welt eine Art Parallelwelt erschaffen, ähnlich wie bei Harry Potter, in der völlig normale Menschen eben außergewöhnliche Talente besitzen.
Dazu kommen die vielen Schwarzweißfotografien, die das Buch ganz einzigartig wirken lassen & diese mystische Art unterstreichen.

Auch der Schreibstil des Autors hat mich sehr begeistert. Der Text ist sehr einfach zu verstehen & man fliegt beinahe über die Seiten.
Alle Charaktere waren ausgezeichnet. Jeder einzelne war authentisch & sehr gut von dem Autor ausgearbeitet.
Meine absoluten Lieblinge waren definitiv Jacob, Emma, Millard & Bronwyn. Alle diese vier Charaktere waren so mutig & aufopferungsvoll, dass mir ihr Wohl sehr am Herzen lag. Ich habe bei ihren lebensgefährlichen Aktionen mitgefiebert & konnte das Buch vor lauter Spannung gar nicht aus der Hand legen. Man möchte einfach permanent wissen wie das Abenteuer weiter geht.
Es war mir recht schnell klar, dass sich eine Liebesgeschichte zwischen Emma & Jacob anbahnt & habe es den beiden von ganzem Herzen gegönnt. Vor allem da ich so viel Mitleid mit Emma hatte, da sie in der Vergangenheit schon einmal jemanden geliebt hat & es unglücklich endete. Aber auch mit Bronwyn hatte ich Mitleid, aufgrund des tragischen Ereignisses ihres Bruders & ebenfalls mit Millard, der sich zum Ende der Geschichte heldenhaft für seine Freunde in große Gefahr begibt.
Doch am meisten war ich wohl über Jacobs Schicksal betrübt, da er auf solch eine schreckliche Weise ansehen musste wie sein Großvater stirbt & daraufhin auch noch eine große Verantwortung für die besonderen Kinder übernehmen muss, obwohl er selbst erst vor kurzem von seinen Fähigkeiten & dieser außergewöhnlichen Lebensweise erfahren hat. Gleichzeitig war ich darüber überrascht wie reif Jacob für seine 16 Jahre bereits handelt & durch die Ich-Erzählform konnte ich mich sehr gut in ihn hineinversetzen.
Besonders toll fand ich auch Abraham Portman, der auch noch nach seinem tragischen Tod eine bedeutende Rolle für die, die ihn kannten, spielte & nie richtig in Vergessenheit geriet. Meiner Meinung nach war er ein großartiger Mann, der trotz seiner äußerst schweren Kindheit, den vielen Jahren als Kriegssoldat & einigen Fehlern, die ihm in seiner Vergangenheit unterlaufen sind, nie die Hoffnung verlor. Die Geschichte erklärt nach & nach warum es ihm schwer fiel ein guter Vater für seine beiden Kinder & dafür umso leichter ein guter Großvater für seinen Enkelsohn zu sein.
Durch die bildhafte Beschreibung des Autors habe ich mich direkt auf die Insel & zu den besonderen Kindern versetzt gefühlt, was ich großartig fand. Ich wollte aus dieser außergewöhnlichen Welt gar nicht mehr weg, obwohl es teilweise auch etwas düstere Momente gab.
Ich habe den meisten Leserezensionen bezüglich dieser Geschichte entnommen, dass es wohl auf die meisten sehr gruselig & einschüchtern wirkte & das besonders die Abbildungen sehr angsteinflößend waren. Bei mir war das nicht der Fall. So eine oder zwei Stellen wirkten auch auf mich etwas beklemmend, jedoch musste ich mich nicht ernsthaft gruseln, obwohl ich ein eher schreckhafter Mensch bin.
Mittlerweile habe ich auch die Verfilmung dazu im Kino gesehen, welche mir nicht so gut gefallen hat, wie das Buch, aber dazu erfahrt ihr in einem anderen Artikel mehr. ;)

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