Freitag, 1. April 2016

Rezension: "Wenn du stirbst zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie" Lauren Oliver

Dieses Buch hat 430 Seiten & ich habe es in nur 2 Tagen durchgelesen, weil es einfach der Oberhammer war. Anders kann man dieses Buch nicht beschreiben. Noch nie hat mich ein Buch so sehr gefesselt, wie dieses hier. 

Samantha Kingston ist 16, hat 3 beste Freundinnen, vor denen sich jeder auf der Jefferson High School in Acht nehmen muss & der coolen Lacrossspieler, für den so viele Mädchen schwärmen, ist ihr festen Freund. Sie & ihre Freunde sind die Superstars, die für die meisten unnahbar scheinen. Eine Zeit lang denkt man, dass es Samantha an nichts fehlen kann, bis der 12. Februar für sie zu ihrem Letzten Tag werden soll. 
Bereits schon auf den ersten Seiten beschreibt sie wie sich das Sterben für sie anfühlt & dann folgt die Vorgeschichte, in der erzählt wird wie genau es dazu kam. Was nach dem Sterben folgt scheint fern von jeglicher Realität zu sein & verändert Samanthas Persönlichkeit enorm. Plötzlich fängt sie an über ihr eigenes Verhalten zu reflektieren, ihre Freundschaften & ihre Beziehung völlig zu überdenken & hegt zum ersten Mal Mitleid für eine Außenseiterin, die schon seit Jahren unter den Mobbingattaken von Samanthas Clique leidet.
Noch nie hat Samantha irgendetwas bereut, was sie getan hat, enorm viel Zeit mit ihrer Familie verbracht oder sich um Schwächere gekümmert. Bis vor dem 12. Februar schien sie eine unerträgliche & arrogante Egoistin zu sein, bis sie dem Tod begegnet & dadurch eine Chance bekommt, alles anders zu machen. 

Bei diesem Buch ist es besonders schwer die Handlung nur kurz wiederzugeben, weil man die Gefahr läuft etwas vorher zu verraten. In dieser Geschichte passiert am laufenden Band etwas, was schnell ein Spoileralarm auslösen könnte, wenn man versucht es zusammenzufassen. 
Wer auf diese typischen amerikanischen High School Szenarien steht wird viel Freude mit diesem Roman haben. Aber dieses Buch ist alles andere als eine oberflächliche Geschichte über Teenager. Es befasst sich mit sehr tiefgründigen Themen wie Tod, Abschied, Trauer, Reue, Mitleid, Erniedrigungen & gesellschaftlichem Druck. Es zeigt auch welche dramatische Folgen Mobbing sein kann & dass man es auch in der heutigen Zeit immer noch stark unterschätzt. 
So viel zu den Charakteren: 
Anfangs habe ich Samantha & ihre Clique einfach unerträglich gefunden. Sie waren in meinen Augen blutrünstige, egoistische & selbstverliebte Biester. Später wurde dann jedes einzige Mädchen näher beschrieben & man hat viele Einblick in jeden einzelnen Charakter bekommen. Irgendwann konnte ich verstehen warum jede von ihnen so wurde & mit welchen persönlichen Problemen jede einzelne von ihnen für sich allein fertig werden musste. Jede einzelne hat so ihre eigene Vorgeschichte & jeder von ihnen ist es wichtig zu dieser beliebten Gruppe zu gehören, über die sie sich alle identifizieren. 
Samanthas Freund, Rob fand ich das ganze Buch über stark unsympathisch. Meiner Meinung nach war das einfach nur ein begriffsstutziger Idiot.
Dafür mochte ich Kent um so mehr & auch Samanthas Familie war sehr toll. Und es hat mich sehr gefreut, dass es Samantha selbst im Laufe der Geschichte immer mehr bewusst wurde. 
Es ist ein unfassbar spannendes Buch mit extrem vielen Wendungen & einem unerwartetem Ende. 
Ich würde diesem Buch ganze 5 von 5 Sternen geben & kann es euch wärmstens empfehlen. ;)
Ich finde es übrigens sehr cool, dass die Autorin mal genauso wie ich Philosophie studiert hat & danach bei einem Verlag in New York gearbeitet hat, wo sie dauernd den Drucker kaputt bekommen hat. Klingt sehr sympathisch. ;)

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