Vor ca. 2 Wochen waren Tilo & ich im Kino & haben uns noch eine der letzten Filmvorstellungen zu "Raum" angeschaut. Ich habe euch bereits erzählt, dass ich im Februar das Buch dazu gelesen habe, wo es bereits eine ausführliche Buchrezension auf meinem Blog gab.
Wenn ihr euch dafür interessieren solltet, dann klickt einfach HIER rauf. Bereits in der Rezension habe ich sehr für dieses Buch geschwärmt & musste mir somit unbedingt auch die Verfilmung anschauen.
Da ich den Inhalt der Geschichte bereits in meiner Buchrezension grob wiedergegeben habe, werde ich das hier nicht erneut tun, sondern berichte euch lediglich wie ich den Film fand.
Als erstes muss ich sagen, dass ich alle Schauspieler mochte. Sowohl die beiden Hauptdarsteller Brie Larson & Jacob Tremblay, als auch die ganzen Nebencharaktere wie die Großmutter, Leo oder Dr. Mittal, waren toll. Auch Old Nick wurde gut dargestellt. Ich denke mal, dass es sowieso sehr viel Talent & schauspielerische Künste abverlangt einen Serienmörder oder einen Vergewaltiger zu spielen. Ich ziehe vor jedem Schauspieler den Hut, der sich das zutraut & es glaubhaft rüber bringt.
Natürlich wurden in der Verfilmung so einige Veränderungen vorgenommen, aber ich finde, dass sie der Geschichte im Endeffekt keinen Abbruch getan haben.
Aber nur um einige von denen zu erwähnen:
Zum Beispiel wird im Buch nie der Name der entführten Frau bekannt gegeben. Jack nennt sie die ganze Zeit nur "Ma". Im Film jedoch heißt sie offiziell Joy Newsome & wird später auch so in der Öffentlichkeit, nach ihrer Flucht mit Jack, von Außenstehenden, angesprochen.
Auch bekommt man im Film den Eindruck, dass die beiden nach ihrer Flucht nur kurz in der Klinik bleiben & schnell zu der Großmutter ziehen. Laut Buch jedoch sind sie über mehrere Wochen in der Klinik, wo auch der Selbstmordversuch der Mutter stattfindet, nach dem Jack dann vorerst allein zu der Großmutter ziehen wird.
Zusätzlich wird Joys Bruder bzw. Jacks Onkel Paul & seine Familie im Film komplett weggelassen, die im Buch jedoch öfter auftauchen. Laut Film ist Joy ein Einzelkind gewesen. Auch wird dort ihr Zimmer gezeigt, in dem sie vor ihrer Entführung gewohnt hat. Im Buch jedoch berichtet die Großmutter Jack, dass sie ihr Zimmer irgendwann zu einem Fitnessraum umgebaut & all ihre Sachen gespendet haben, damit sie nicht mehr damit konfrontiert werden & das tragische Verschwinden ihrer Tochter so schneller akzeptieren können.
(Bildquelle: http://www.kino.de/wp-content/gallery/raum-2015/raum-5-rcm0x1920u.jpg)
Sowohl Tilo, als auch mir hat die Verfilmung sehr gut gefallen & wir haben uns danach noch sehr lange darüber unterhalten. Es ist kein Film, den man sich anschaut & danach in die Disco gehen kann. So etwas lässt einen nicht so schnell wieder los. In der Reihe hinter uns saßen übrigens ein paar Frauen, die geschluchzt haben. Ich bin normalerweise auch nah am Wasser gebaut, aber was diese Geschichte anbetrifft, musste ich weder beim Buch, noch beim Film weinen. Obwohl es sich über eine schreckliche Tat handelt, fand ich die Beziehung zwischen der Mutter & ihrem Sohn unfassbar schön. Der 5 jährige Jack beschreibt dieses schreckliche Szenario auf seine ganz eigene Art & Weise & belebt das Ganze mit so viel positiver Energie, dass das Böse kaum Platz darin findet. "Raum" hat mir gezeigt, dass man jede traurige Geschichte auch schön erzählen kann.
Der kleine Schauspieler ist zuckersüß & wird bestimmt in Hollywood sicherlich noch größere Erfolge feiern. Da bin ich mir sicher. :)
(Bildquelle: http://img.zeit.de/kultur/film/2016-03/raum/bitblt-820x461-a3e51d71c8dda868e84c15b7e77b675bec3f935b/wide)
Ich empfehle jedem sowohl das Buch, als auch den Film. Beides ist unbeschreiblich toll.