Allgemein:
Nun ist das erste Semester schon fast vorbei & ich habe mich so allmählich an alles gewöhnen können. So ein Studiumanfang, in meinem Fall auch noch mit einem Umzug in ein anderes Bundesland verbunden, kann schon sehr aufregend sein.
Anfangs war ich ein wenig schockiert über die radikale Umstellung vom Schüler zum Studenten. In der Schule wurde dir noch alles hinterher getragen & als Student musst du dich plötzlich um alles selbst kümmern. Alles wird online, auf einer speziellen Plattform, hochgeladen & du musst dich denn da einloggen & dir selbst alles wichtige raussuchen & ausdrucken. Du musst dich auch selbst für Seminare oder Tutorien eintragen & dich überall selbst anmelden. Dabei musst du die Anmeldefristen beachten, sonst kann es im schlimmsten Falle sein, dass du nicht mehr zu deinen Prüfungen zugelassen wirst. Sogar deinen Stundenplan musst du sir selbst zusammenstellen, was sich in der ersten Woche als an der Uni noch sehr schwierig herausstellt, weil man in diesen Studienverordnungen noch gar nicht richtig durchsieht.
Ganz schlimm war es bei mir auch mit der Orientierung auf dem Campus. In meiner Infowoche, im Oktober, habe ich es geschafft mich mehrmals zu verlaufen. Bei den ganzen Bus- & Bahnverbindungen habe ich damals auch noch nicht durchgesehen.
Aber nach ein paar Wochen gewöhnt man sich an das ganze Chaos & alles wird entspannter. Mittlerweile habe ich mich mit ein paar super lieben Komillitonen angefreundet, mit denen ich auch in meiner Freizeit öfter etwas unternehme.
Nun beginnt ab dem 08. Februar schon die vorlesungsfreie Zeit & das zweite Semester geht dann erst ab dem 01. April los. Aber bis dahin muss ich in dieser vorlesungsfreien Zeit 3 Klausuren & eine Seminararbeit & 2 Essays schreiben. Die Klausurtermine stehen schon fest. Ich werde eine Geschichtsklausur am 04. Februar, eine Philosophieklausur in Logik am 09. Februar & eine weitere in praktische Philosophie am 11. Februar schreiben. Danach kann ich entspannen & in Ruhe an meinen schriftlichen Hausarbeiten schreiben.
Philosophie nimt extrem viel Zeit in Anspruch. Jedenfalls in diesem Semester. Nicht nur, dass wir in praktische Philosophie extrem lange & komplizierte Texte lesen müssen, nach denen mir danach immer der Kopf raucht (besonders nach Kant seinen Texten), sondern auch dass wir im ersten Semester mit Logik gequält werden, wo nicht einmal die Mathefreaks durchsehen & man deswegen zu Hause sehr viel selbstständig nachbereiten muss. Logik ist Mathe nur anders. Man lernt dort wie man die Sprache & die Welt in eine Beziehung miteinander bringt, das heißt man verpackt Sätze in lange komplizierte Formeln bzw. übersetzt in die prädikatenlogische Form, dann arbeiten wir mit dem Tarsky-Prinzip & die letzten 3 Wochen haben wir uns mit Beweisen auseinander gesetzt. Beweise finde ich am kompliziertesten von allem, was wir bisher in Logik hatten.
Ich gebe mir da große Mühe & investiere viel Zeit für Übungen daheim & arbeite die ganzen Folien, die unser Professor nach seinen Vorlesungen online hochlädt, nach. Ich habe gemerkt, dass man immer ein Stückchen besser wird, je länger man das übt. Allerdings ist es noch nicht zur Routine bei mir geworden. Ich muss diese Klausur am 09. Februar einfach nur bestehen, das Ergebnis ist mir egal. Einfach nur kämpfen & durchkommen, denk ich mir. Mit einer 4 heißt es bestanden & dann muss man sich nie wieder mit Logik rumquälen. Ganz am Anfang des Semesters meinte unser Professor, dass man jetzt auch durch Logik durchfallen & es mit zwei anderen Noten ausgleichen kann, was ihm zwar nicht gefällt, da Logik zu den Grundlagen der Philosophie gehört, aber für die Studenten kann es nur von Vorteil sein. Ich möchte mich trotzdem nicht darauf ausruhen & mein Bestes geben. Mal schauen wie das so laufen wird.
Neben der Logikvorlesung, der dazugehörigen Übungsstunde & dem Tutorium, wo wir nochmal zusätzlich Logik üben, habe ich wie schon gesagt auch noch eine Vorlesung in praktische Philosophie, zu der auch ein Tutorium gehört, dann besuche ich noch eine Vorlesung zu Geschichte der Philosophie & ein Seminar zur Pyrrhonischen Skepsis, was sehr interessant ist. Letztens haben wir darüber diskutiert ob Pegasus existiert. Das gleiche kann man natürlich auch mit Einhörnern, Zentauren, Engeln, Gott oder ähnlichen Erscheinungen machen. Man kann sogut wie alles in unserer Welt skeptisch hinterfragen. So etwas liebe ich. :)
Geschichte:
Obwohl Geschichte mein Hauptfach ist, verläuft es in diesem Semester wesentlich entspannter als Philosophie. Ich muss nur donnerstags eine Einführungsvorlesung besuchen, bei der uns jedes Mal ein anderes Thema vorgestellt wird, welches wir uns dann für unseren Essay aussuchen können, dann muss ich, ebenfalls immer donnerstags, zu einer Vorlesung zur Modernen, wo es in meinem Fall um Technikgeschichte geht, was ich sehr interessant finde & zusätzlich bin ich noch verpflichtet, jeden Mittwoch, ein Seminar zu besuchen, welches sich über 2 Doppelstunden ausdehnt. Es standen 6 verschiedene Seminare zur Auswahl & ich habe mich damals für "Geschichte der Ernährung in der Moderne" entschieden, was ich bis heute nicht bereue, weil es sehr interessant & alltagsnah ist. Wenn wir da sitzen & die ganze Zeit über Lebensmittel, Konsum & Rezepte reden, komme ich mir gar nicht vor wie in einem Geschichtsseminar.
Im Laufe dieses Semesters musste sich in diesem Seminar jeder ein Thema aussuchen, zu dem er ein Referat halten & später seine Seminararbeit schreiben möchte. Meinen Referat habe ich 2 Tage nach meinem Geburtstag gehalten, also vor ca. 2 Wochen. Als Thema habe ich mich für "Geschichte des Vegetarismus" entschieden. Es war extrem interessant, aber auch sehr umfangreich. Diejeniegen, die zum Beispiel die Geschichte des Kühlschranks oder des Brühwürfels hatten, mussten sich sicherlich nicht durch so viel Literatur durchlesen. Vegetarismus ist eben eine ganze Kultur, die bereits in der Antike ihren Ursprung hatte. Dennoch hat mir die Arbeit an diesem Thema sehr viel Spaß gemacht, so dass ich während meiner Seminararbeit da noch tiefer eintauchen möchte.
Übrigens wurden die Referate nicht benotet, da sie nur als Prüfungsvorleistung zählten.
Oh das schaut nach viel Lernstress aus. Aber Wissen ist das Beste was man haben kann :D Man kann auch nie zu viel wissen, deswegen besuche ich ein Seminar über Marketing, das auch sehr interessant ist. Echt cool :D LG
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