Jedes Mal wenn die Woche beginnt denke ich mir früh morgens schon "Hallo Montag, gehe bitte ganz schnell zu Ende!" & bereits Dienstag Abend (z.B. so wie heute) denke ich mir "Mensch morgen ist ja schon Mittwoch & du hast gestern so rum geheult". Wenn ich bedenke wie schnell Wochen & Monate zu Ende gehen, wird mir klar, dass Tage dagegen lächerlich erscheinen. Ein einzelner Tag ist im Nu verflogen. Vor allem jetzt wo ich jeden Tag so viel arbeiten, zur Schule & nebenbei lernen muss. Dann kommt da zwischendurch noch der Haushalt (kochen, aufräumen, putzen, den Abwasch machen, 3 Mal mit dem Hund raus gehen usw). Man kommt erst gegen 23 Uhr nach Hause, isst was, legt sich ins Bett & der Tag ist gelaufen. Ich glaube je beschäftigter man ist, desto schneller rennt uns die Zeit davon. Selbst wenn wir im Urlaub sind & nur faulenzen & entspannen vergeht die Zeit wie im Flug.
Am Sonntag hatte Louis seinen 3. Geburtstag. Dabei kommt es mir vor wie gestern, als wir ihn zu uns als Welpen geholt haben. Unglaublich, dass jetzt schon ganze 3 Jahre rum sind. Vor fast 3 Jahren war ich dabei meinen Führerschein zu machen & nun bin ich schon längst raus aus der Probezeit. Mein kleiner Neffe ist jetzt mittlerweile schon 2 Jahre als & geht in den Kindergarten. Und ich kann mich noch ganz genau an den Tag seiner Geburt erinnern, weil Tilo & ich da nämlich auf einem 4Tune- Konzert waren & mein Bruder mich per SMS über die Geburt seines Sohnes informiert hatte. Dass es auch schon über 2 Jahre her ist, dass wir 4Tune & die Reimebude gesehen haben. Dieser Tag war so unglaublich toll. Was seit dem alles passiert ist. Wie viele neue Menschen ich danach kennen gelernt habe. Wie viele von diesen neuen Menschen sich als schlechte Menschen entpuppt haben & wieder verschwanden. Wie viele Auf & Abs ich in den letzten 2- 3 Jahren in meiner Familie erlebt habe, bis ich ausgezogen bin.
Und mir kommt es so vor als würde meine Ausbildung & meine Zeit bei Tally Wejil schon ganze Ewigkeiten zurück liegen, weil danach so wahnsinnig viel passiert ist. Mittlerweile bin ich fast 4 Jahre raus aus meiner Ausbildung. Es kommt mir so vor als hätte ich diese noch in meinem früheren Leben absolviert. So gesehen war es auch mein altes Leben. Ein Leben welches gut war & in dem ich sehr glückliche Zeiten hatte. Jedoch ist es abgeschlossen & ich möchte es nicht mehr zurück. Diese kindliche Naivität, die mich manchmal so ins Unglück rennen lies. Diese Hilflosigkeit & Abhängigkeit von anderen Menschen.
Heute kann ich mit Erleichterung sagen, dass dies alles Gott sei Dank zur Vergangenheit gehört.
Natürlich gab es auch schöne Zeiten, die nun ebenfalls der Vergangenheit angehören. Vor 4,5 Jahren habe ich Tilo kennen gelernt. Ich erinnere mich an unser erstes Treffen als wäre es erst gestern. Ich glaube, ich habe an diesem Tag alles falsch gemacht, was man bei einem Date nur falsch machen kann & finde heute mein Outfit, welches ich an dem Tag an hatte, unmöglich. Dennoch hat es geklappt & wir sind immer noch glücklich zusammen. Wie viel in den 4,5 Jahren passiert ist, passt auf keine Kuhhaut. Gestern erst habe ich zu ihm gesagt, dass wir in dieser Zeit so viel erlebt haben, wie ein Ehepaar welches womöglich schon 20 Jahre verheiratet ist. Wir sind so viel gereist, haben so viel gesehen, uns so oft gestritten & uns so oft wieder versöhnt. Haben so unglaublich viele Steine aus unserem Weg räumen müssen. Und wir hatten wirklich sehr sehr große Steine- beinahe Felsen- auf unserem Weg gehabt. Probleme, die ihr euch teilweise gar nicht vorstellen könnt, an denen ich so oft psychisch völlig zerbrochen bin & wegen denen es mich in dieser Form heute nicht geben würde, wäre er nicht an meiner Seite gewesen.
Es ist unbeschreiblich wie schnell unsere Zeit verfliegt & wie wenig uns davon bleibt.
Ich höre alle sagen "Das Leben ist viel zu kurz um es mit schlechten Jobs, falschen Freunden & anderen doofen Dingen zu verschwenden. Man muss versuchen seine Zeit gut zu nutzen & keine Minute vergeuden!".
Aber ist das denn wirklich so?
Ich meine ist die Zeit vergeudet in der man Fehler gemacht hat?
In all der Zeit, die ich damals mit Menschen verbracht habe, die mich früher oder später enttäuschten & verletzten, in der ich mich total genervt durch meine bescheuerte Ausbildung gequält habe, die nicht annähernd meinen wirklichen Träumen entsprochen hat & in der ich nach einigen schrecklichen Rückschlägen tagelang vor Trauer & Verzweiflung in meinem Zimmer geweint habe, habe ich nichts als "verschwendet" oder "umsonst" angesehen.
Nichts im Leben ist umsonst!
Wir sollten aufhören Dinge, die nicht so erfreulich waren oder solche die vergänglich sind als "umsonst" zu bezeichnen. Sie sind genauso wichtig wie all die schönen Dinge, die uns glücklich machen. Vielleicht sogar noch wichtiger. Leben bedeutet nicht ständig zu lachen & glücklich non stop zu sein. Leben bedeutet auch Streit, Tränen, Kummer, Fehler usw.
Aus der heutigen Sicht bin ich für alles dankbar, was ich in meinem Leben hatte. Dennoch trauere ich nichts & niemandem hinterher, was der Vergangenheit angehört. Alles passiert aus einem bestimmten Grund.
Diese Fotos habe ich vorhin zufällig auf meinem Laptop gefunden. Sie sind irgendwann während der Sommerferien entstanden & ich habe sie bisher nicht gepostet, weil ich sie nicht so spektakulär fand. Aber als ich sie heute fand, haben sie mich an unbeschwerte warme Sommertage erinnert, in der wir tagsüber viel mit der Einrichtung unserer neuen Wohnung beschäftigt waren & abends auf dem Sportplatz saßen. :)
Toller Text, du hast so Recht mit manchen Sachen!
AntwortenLöschenSchöne Bilder:)
Vielen vielen Dank, du süße Maus! :)
AntwortenLöschen:*
Einfach wunderschön gemacht und gestaltet. Die Mühe hat sich gelohnt :)
AntwortenLöschenMfg, Roland
Danke Roland. Es freut mich, dass du dir die Mühe gemacht hast das durchzulesen. ;)
LöschenLiebe Grüße zurück :*