Sonntag, 17. Juni 2018

"Das Blubbern von Glück" von Barry Jonsberg

Kurz zur Handlung:
Candice Phee ist 12 Jahre alt & muss neben den gewöhnlichen Teenager-Problemen auch noch die missratene familiäre Situation daheim in den Griff bekommen. Ihre kleine Schwester Sky stirbt am plötzlichen Kindestod, ihre Mutter kämpft schon seit Jahren gegen den Brustkrebs an, ihr Vater & ihr Onkel Brian können sich bis auf den Tod nicht ausstehen, in der Schule gilt sie als Sonderling & wird von ihren Klassenkameraden gemobbt, ihre einzige Brieffreundin Danielle, der sie schon dutzende Briefe geschrieben hat, antwortet ihr nicht, ihr Fisch erleidet eine Existenzkrise & dann taucht da auch noch ein Junge namens Douglas Benson, welcher behauptet aus einer anderen Dimension zu kommen. 
All diese Charaktere haben üben einen enormen Einfluss auf Candice aus & versucht völlig selbstständig sich um all ihre Probleme gleichzeitig zu kümmern & ist voller Zuversicht, dass sie ihre Aufgabe super lösen wird. 

Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen & obwohl ich ein großes Herz für Außenseiter habe, da ich selbst stets einer war, wirkte Candice auf mich zu sonderbar. Ich habe stark vermutet, dass das Mädchen an irgendeiner psychischen Störung leidet, zumal auch Autismus kurz angesprochen wurde, jedoch wurde weiterhin nicht näher darauf eingegangen. 
Während der Charakter der Hauptprotagonistin in all ihrer Einzigartigkeit genaustens beschrieben wurde, hätte ich mir eine genauso konkrete Beschreibung ihres äußeren Erscheinungsbildes gewünscht. Diesbezüglich wurden nämlich nur ein paar kurze Erwähnungen gemacht, so dass ich Schwierigkeiten hatte mir das Mädchen richtig vorzustellen. 
Auch hat es mich anfangs sehr genervt, dass sie ihren Onkel dauernd mit "mein reicher Onkel Brian" & den Jungen, mit dem sie sich anfreundet "Douglas Benson aus einer anderen Dimension" anspricht. Kein Mensch verwendet solch lange Bezeichnungen für irgendwelche Personen & das auch noch in jedem zweiten Satz. Jeder würde die Namen einfach abkürzen. Dass ihr Onkel steinreich war, wurde in diesem Buch bereits zu Anfang explizit erklärt, auch wie er zu seinem Reichtum gelang, da braucht sie es nicht in jedem ihrer Sätze über ihn nochmal wiederholen. 
Ab dem 6. Kapitel, in dem sie ganz offen über den Tod ihrer kleinen Schwester Sky spricht, habe ich angefangen das Buch zu lieben, weil ich nun ihre sonderbare Art nachvollziehen konnte. Der plötzliche Todesfall hat die Familienverhältnisse extrem zerrüttet & ihre Mutter zu Depressionen geführt, obwohl diese bereits schon wegen des Brustkrebses, der ihr ihre beiden Brüste nahm, schon genug erleiden musste.
Auch spielt der jahrelange Streit zwischen ihrem Vater & ihrem Onkel eine große Rolle, bei dem Candice permanent zwischen den Stühlen sitzt & sich weigert für eine bestimmte Seite Partei zu ergreifen. Sie liebt ihren Vater, doch hat auch eine enge Bindung zu ihrem Onkel Brian, mit dem sie in ihrer Freizeit gerne was unternimmt.
Ich fand es total spannend wie sie dauernd versuchte etwas zu unternehmen um die Familie wieder zusammen zu führen & Harmonie zu erzeugen. 
Ihre ehrliche Art ist einerseits sehr gewöhnungsbedürftig & andererseits eine Charaktereigenschaft, welche sie am meisten als die Person ausmacht, die sie im Endeffekt ist. 
Sie ist immer ehrlich, geradeheraus, verstellt sich nicht, interessiert sich nicht dafür, was andere Leute über sie denken & lässt sich von keinem Schicksalsschlag unterkriegen. 
Zum Ende des Buches war ich total fasziniert von der Stärke & der Gutmütigkeit dieses kleinen Mädchens. Candice Phee ist einfach nur wow. Man muss sie einfach nur etwas besser kennen lernen & darf auf keinen Fall sofort nach dem ersten Eindruck urteilen, aber das sollte man ja bekanntlich allgemein nie im Leben tun.
Dieses Buch ist eine absolute Leseempfehlung von mir. ;)

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