Diesen Text habe ich vor 2- 3 Monaten bei Facebook gepostet um meinerseits ein Zeichen zu setzen. Anfangs wollte ich lediglich das berühmte Bild mit dem Schriftzug "free palestine" teilen, aber irgendwie hatte ich den Eindruck es wäre nicht genug & wollte ein paar Zeilen schreiben.
Solange die Welt steht, konnte man noch nie Böses mit Bösem bekämpfen. Lasst uns anfangen das Böse mit dem Guten zu bekämpfen.
Lasst uns nicht die Augen vor den Tatsachen verschließen. Ich bin täglich mit den Gedanken bei meinen Landsleuten in der Ukraine, bei den unterdrückten Juden in Palästina & bei den mutigen Kurden in Syrien, die schon seit Monaten so tapfer Kobane verteidigen.
Lasst uns allen ihren Glauben lassen & aufhören uns gegenseitig etwas aufzuzwingen. Wenn eine Religion schon nicht in dein Herz will, wie soll sie dann in deinen Geist gelangen?
Ganz davon abgesehen, dass dieses schreckliche Blutbad nicht das Geringste mit Allah oder den Überlieferungen Mohammeds zu tun hat.
Es liegt nicht in unserer Macht zu urteilen wer leben soll & wer nicht.
Gottes Liebe kennt keine Grenzen; sie füllt Raum, Zeit & Ewigkeit. Und seine Kraft ist in den Schwachen mächtig.
Ich weiß nicht wie viele Menschen- vor allem junge Menschen- sich mit diesem Thema auseinander setzen & ob überhaupt jemand von all dem Schrecken bescheid weiß. Nur wenige Jugendliche schauen täglich Nachrichten oder lesen Zeitung. Selbst viele Erwachsene, die ich kenne, wollen mit solchen Themen nichts zu tun haben, weil es ihrer Meinung nach sowieso viel zu weit weg sei.
Ich hatte im Herbst noch so eine Phase, in der ich mich jeden Morgen über den aktuellen Stand in Kobane informiert habe, bevor ich aus dem Haus ging. Und besonders im Sommer habe ich versucht den ganzen Tag lang die Nachrichten zu verfolgen, weil es mir so wichtig war zu wissen, was in der Ukraine vor sich geht.
Dazu muss ich sagen, dass ich ein sehr geschichtlich & politisch interessierter Mensch bin. Jedoch muss man es nicht unbedingt sein, um sich mit solchen Themen auseinander zu setzen. Und das muss man unbedingt!
Man kann die Augen nicht vor der Realität verschließen & alles was auf der Welt passiert ignorieren.
Man darf nicht vergessen, dass wir alle Menschen sind. Wir leben alle auf dem gleichen Planeten, wir lachen gleich, wir weinen gleich, wir spüren den Schmerz auf die gleiche Art & Weise & wir alle empfinden Angst.
Gerade in diesem Moment gibt es Menschen, die sich mit ihren Familien in Gefangenschaft befinden & vor Angst zittern. Wir müssen ihnen in dieser schweren Zeit beistehen, auch wenn nur in Gedanken.
Meine Meinung zur ISIS, Rechtsextremismus & Co.
Was momentan in der Welt passiert ist unfassbar schrecklich & erstreckt sich über eine riesige Fläche. Ich habe mir wochenlang Videos im Internet angeschaut, wo irgendwelche IS- Männer auf die brutalste Art & Weise Menschen töten, indem sie ihnen vor laufender Kamera mit einem großen Messer den Kopf abtrennen, ihn dann auch noch hoch halten & behaupten, sie hätten es im Namen Allahs getan.
Nichts, absolut gar nichts rechtfertigt solch eine Tat. Und erst Recht keine Religion!
Ich muss sagen, dass ich ein sehr Islam- freundlicher Mensch bin & kenne sehr viele tolle Muslime persönlich. Durch meine damaligen Freunde, weiß ich viel über diesen Glauben & er hat mich schon immer sehr fasziniert. Der Islam ist eine wunderschöne Religion. Schade, dass es solche Idioten auf der Welt gibt, die diese Religion so in den Dreck ziehen, in dem sie los gehen & selbst Gott spielen. In dem sie den Koran umschreiben bzw. ihn völlig falsch deuten & die Menschen zwingen ihrem Schrott zu glauben.
Wie kann man allgemein einen anderen Menschen dazu zwingen an etwas zu glauben? Das passt einfach nicht in meinen Kopf rein. Es stimmt, wir leben zwar alle unter dem gleichen Himmel, doch wir haben nicht alle den gleichen Horizont. Eine Religion ist doch nicht nur mit Gott verbunden. Es ist die gesamte Weltanschauung, die damit zusammen hängt. Es ist meine Art & Weise, die Welt so zu sehen, wie es mir als logisch erscheint. Es ist meine Art & Weise an Dinge zu glauben. Es ist etwas womit ich aufwuchs & was ich mir selbst in meinem bisherigen Leben versucht habe zu erschließen. Es ist etwas, was mir Hoffnung & Kraft gibt, wenn ich am Boden bin. Und es ist mein absolutes Recht an das zu glauben, an was ich glauben möchte. Wenn ich morgen beschließe eine Hinduistin zu werden, dann lasse ich mich da von niemandem aufhalten. Wenn ich auf diese Art & Weise die Welt am besten verstehen kann, dann lasse ich mir da nichts anderes einreden.
Zum Thema Rechtsextremismus könnte ich jetzt hier stundenlang über Sachen erzählen. Sachen, die mir persönlich oder meinen Freunden schon mal widerfahren sind, aber das wäre nicht Sinn & Zweck der ganzen Sache. Ich möchte mit diesem Artikel zum Nachdenken anregen & vermitteln, dass Hass sich nicht lohnt. Ich habe in meiner Vergangenheit so einige schlimme Erfahrungen mit Nazis sammeln müssen & dennoch sitze ich heute hier & sage euch, dass Hass keinen Platz haben sollte, weder in unseren Herzen, noch in unseren Köpfen. Diese Menschen, die mir gemeine Dinge angetan haben tun mir heute tatsächlich leid. Und zwar von ganzem Herzen. Ich werde nie begreifen, wie man grundlos anderen Menschen etwas Böses tun kann. Was ich noch weniger begreife ist, wie sie sich selbst so etwas antun können. Wie kann man sich selbst nur so ausschließen? Wie kann man alles was ein wenig anders bzw. unbekannt ist so von sich weisen & sich selbst keine Chance geben etwas Neues kennen zu lernen? Wie kann man nur so ein Leben wollen, in dem man jeden Tag damit beschäftigt ist jemanden zu hassen & mit allem was anders ist unzufrieden zu sein? Wie kann man nur so viel Hass ständig mit sich rumtragen? Wie kann man mit diesen ganzen Schuldgefühlen leben? Wie kann man sich selbst so viel Raum zum Leben nehmen & sich so einengen?
Ich denke mir immer, so einem rechtsradikalem Mann läuft irgendwann eine wunderschöne, nette & kluge Frau über den Weg, in die er sich hätte verlieben können, mit der er vielleicht hätte ja etwas aufbauen können & vielleicht könnte sie die Liebe seines Lebens sein, aber er wird es nie herausfinden, weil er sie sofort aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert. Sie kann ein unglaublich toller Mensch sein & ganz viele gute Charaktereigenschaften haben, doch die wird er nie kennen lernen, weil er ihr nie eine Chance geben wird.
Oder der dunkelhäutige Mann, dem er mal irgendwo flüchtig begegnet, könnte die gleichen Interessen & Hobbys haben wir er. Sie könnten tausend Gemeinsamkeiten haben, aber der Rechtsradikale wird ihn aufgrund dieser einen einzigen äußerlichen Differenz sofort aussortieren.
Lasst uns aufhören die Menschen nach ihrem Äußeren zu beurteilen!
Man muss nur einmal darüber nachdenken, wie sehr eine Person, der ihr begegnet, euer Leben bereichern kann. Man muss nur jedem eine Chance geben. Ein Rechtsradikaler wird nie erfahren wie lecker so ein Döner schmeckt oder viele andere ausländische Speisen. Er wird nie über die vielen interessanten Kulturen erfahren. Er wird nie richtig weltoffen sein & Neues lernen. Er nimmt sich selbst den Raum zum Leben & macht mit seiner Intoleranz in erster Linie sich selbst alles kaputt. Ein Mensch, der so unzufrieden mit sich selbst ist & sich so klein fühlt, dass er meint andere Menschen um sich rum klein machen zu müssen, der jeden Tag mit Hass aufsteht & mit dem gleichen Hass wieder ins Bett geht, tut mir so unendlich leid. Er wird nie verstehen, dass er sich damit nur selbst im Weg steht. Das Leben ist viel zu kurz um es mit Hass zu vergeuden. Ich möchte es mir jedenfalls auf keinen Fall nehmen andere Kulturen & andere Länder kennen zu lernen. Ich finde alle möglichen Religionen interessant & mir schmecken so viele ausländische Speisen. Meine Nachbarn sind wundervolle Menschen aus Serbien, die uns immer wahnsinnig gastfreundlich empfangen. Ich könnte hier tausend andere Dinge aufzählen, die mein Leben unendlich bereichern & das Tag für Tag.
Ich finde diese Frage "Fühlst du dich mehr russisch oder mehr deutsch?" total schwachsinnig. Ich würde nie auf die Idee kommen zu behaupten ich würde mich mehr als das eine oder eher mehr als das andere fühlen. Ich selbst würde mich eher als Weltenbürgerin beschreiben. Keine Ahnung was ich mehr bin. Und es ist auch völlig egal. Wen interessiert das? Was zählt sind doch meine Charaktereigenschaften & nicht meine Herkunft.
Es zählt nicht wo du her kommst, sondern wer du bist.