Wir wussten von Anfang an, dass wir auf keinen Fall einen Tamata auf unserer Hochzeit wollen, wie es bei den meisten Russen, Tradition ist. Ein Tamata ist jemand, der den ganzen Abend lang, eine Show bietet. Diese Show bzw. sein Programm besteht meistens aus ganz vielen verschiedenen Spielen, bei denen das Brautpaar & die Gäste mit eingebunden werden, um möglichst viel Spaß zu haben. Das Ganze wird immer mit viel Musik untermalt.
Wir haben so etwas schon auf mehreren russischen Hochzeiten erlebt & bemerkt, dass es zu viel des Guten ist. So kommt das Brautpaar nie dazu sich mal in Ruhe mit den Gästen zu unterhalten & springt von einer Überraschung zur nächsten.
Wir wollten weitesgehend selbst über das Programm unserer Hochzeit bestimmen & das Ganze nicht einer uns völlig fremden Person in die Hände geben. Natürlich haben auch unsere Freunde noch so einiges vorbereitet, aber das sind ja alles Leute, die uns & unseren Geschmack ganz gut kennen & sich nichts ausdenken, wobei wir uns unwohl fühlen.
Außerdem kostet so ein Tamata ganz viel Geld, was uns erst recht völlig unnötig erschien.
Der Hauptpunkt sollte bei der Musik, dem Tanzen & den Unterhaltungen mit Freunden liegen. Wir wollten einfach mit unseren Liebsten Spaß haben, ohne dass der Abend total überladen ist.
Es gab das Zeitungs-Tanz-Spiel, ein Ballonspiel, den Stuhltanz, eine Polonäse, ein Video von unserem Trauzeugen, mehrere Reden, den Hochzeitstanz, das Anschneiden der Hochzeitstorte & nach Mitternacht den Brautstraußwurf.
Außerdem hatten wir noch eine Fotobox neben der Tanzfläche, wo die Gäste fleißig Party-Fotos gemacht haben & auf jedem Tisch stand eine Einwegkamera, mit denen zusätzlich auch noch spontane Aufnahmen gemacht wurden. Zusätzlich lag auch noch ein Gästebuch auf dem Geschenke-Tisch, wo die Leute nacheinander ständig etwas witziges rein geschrieben haben. ;)
Ansonsten saßen die Leute auch viel draußen, denn uns stand ein riesiger Hof zur Verfügung, den wir ebenfalls dekoriert haben.
Bei der Musik wollten wir zwar auf Wünsche der Gäste eingehen, jedoch trotzdem größtenteils unsere Musik, also HipHop, R'n'B, Reggae, Dancehall, spielen. Wir hatten auch viel russische, albanische & ein wenig französische Musik, da wir ja auch viele verschiedene Nationalitäten unter unseren Gästen hatten & wir selbst ganz viel ausländische Musik hören.
Irgendwann wurde auch mal eine Zeit lang diese typische Rock'nRoll- Musik aus den 50ern gespielt, die wir als "Eis am Stiel-Musik" bezeichnen, was total witzig war, denn dazu sind die meisten Leute abgegangen & haben Party gemacht. :)
Für unseren Hochzeitstanz haben wir vorher extra einen Tanzkurs besucht. Tilo's Bekannte von der Uni ist Tanzlehrerein & hat uns in drei einzelnen Tanzstunden das Rumba beigebracht.
Unser Tanz fing mit "Drunk in Love" von Beyoncé & Jay-Z an, wo wir Rumba getanzt haben, dann kam ein plötzlicher Break, wo alle Gäste dachten, dass mit der CD etwas nicht stimmt & dann ertönte plötzlich "The Real Slim Shady" von Eminem, gefolgt von Drake, Kool Savas, Olexesh & Capital. Beendet haben wir das Ganze dann wieder mit "Drunk in Love" & einer Hebefigur am Ende.
Da Tilo & ich beide keine professionellen Tänzer sind, hatten wir vorher etwas Sorgen wegen dem Tanzen, aber schon während der Tanzstunden hat alles super geklappt & die Lehrerein hat uns bei der ersten Stunde sogar gefragt, ob wir nicht schon Erfahrungen im Bereich Tanz hätten, was uns total überrascht hat.