Montag, 10. September 2018

Wedding Diary #7: Absprache mit dem Standesamt

Als allererstes mussten wir uns natürlich für einen Trautermin entscheiden & das war der erste Schritt von allem. Das haben wir noch vor der Location & dem Catering gemacht. Eigentlich haben wir das gleich nach der Verlobung in Amsterdam gemacht. Als wir aus Holland nach Hause kamen haben wir nur ein paar Tage später uns entschieden, dass wir unbedingt im August 2018 heiraten wollen, weil wir eine Hochzeit im Spätsommer haben wollten, wo es noch recht warm & alles noch grün ist. Außerdem sollte es unbedingt ein Wochenende sein, damit die meisten Leute frei hatten & zu unserer Hochzeit kommen konnten. Da wir eine zwei tägige Hochzeit geplant haben, fanden wir den Freitag & den Samstag dafür am besten, so dass einige an einem freien Sonntag in Ruhe abreisen konnten. Dann mussten wir uns natürlich nach den bis dahin freien Terminen beim Standesamt richten & haben uns für den 10. August 2018 entschieden. Die Trauung sollte an diesem Tag dann um 11:45 Uhr statt finden.
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Nun kommen wir zu dem Kapitel, der uns beiden & ganz besonders mir den letzten Nerv geraubt hat. 
Es war mir schon immer klar, dass ich mehr Unterlagen als Tilo einreichen muss, weil ich nicht hier in Deutschland geboren bin, noch nicht einmal in Europa & deswegen immer & überall alles doppelt & dreifach geblaubigen muss. Doch was vor der Hochzeit alles von mir verlangt wurde überschreitet wirklich jede Toleranzgrenze & hat mich beinahe wahnsinnig werden lassen. :-
Während Tilo nur seinen Personalausweis & einen Auszug aus dem Geburtenregister vorzeigen durfte, musste ich bestimmt 10- 12 verschiedene Dokumente einreichen. Angefangen von der russischen Geburtsurkunde, inklusive der deutschen Übersetzung bis hin zum Auszug aus dem Vertriebenengesetz der UdSSR, samt Namensänderungen usw.
Alles musste natürlich genaustens ins Deutsche übersetzt, von einem Notar beglaubigt werden & bis ins kleinste Detail stimmen.
Ich hatte anfangs überhaupt große Schwierigkeiten gehabt all diese verlangten Unterlagen zu finden bzw. zu bekommen. So dass wir bei unserem ersten Termin, mit der Beamtin, im Juni, gar nicht alles beisamen hatten. Also musste ein neuer Termin ausgemacht werden. Bis dahin war ich mehrmals bei meinen Großeltern & habe mit deren Hilfe alle notwendigen Unterlagen zusammen bekommen, die ich nun zum zweiten Termin vorlegen konnte. Jedoch ist der Beamtin aufgefallen, dass ich keine Apostille, zu meiner Geburtsurkunde hatte, ohne die auf keinen Fall geheiratet werden darf & die man nur in seiner Geburtsstadt, was in meinem Fall Nowosibirsk ist, bekommen würde. Da ich überhaupt keine Möglichkeit sah vor der Hochzeit noch nach Zentralasien zu reisen um so eine Apostille ausstellen zu lassen & Tilo & ich gebettelt haben, meinte sie, dass sie in solch einem Fall beide Augen zudrücken würde.
Dann bemerkte sie, dass irgendwelche Nummern von der Original-Geburtsurkunde & dem übersetzten Exemplar nicht übereinstimmen würden, woraufhin wir wieder zu meinen Großeltern fahren mussten. Dann ist meiner Oma zum Glück aufgefallen, dass es die zweite Geburtsurkunde sei. Unsere Mutter hatte damals nämlich meine Geburtsurkunde vermüllt, verloren oder was weiß ich & deswegen musste nochmal eine neue ausgestellt werden.
Nachdem ich bei unserem dritten Treffen nun auch die erste Geburtsurkunde vorlegen konnte, war ich mir sicher, dass es nun keine Komplikationen mehr geben kann. Falsch gedacht!
Die Beamtin hat natürlich auch noch irgendeinen Zahlendreher bei dem Datum, auf der ins Deutsche übersetzten Geburtsurkunde, entdeckt & hat von uns verlangt, dass wir das Ganze noch ein Mal neu ins Deutsche übersetzen lassen.Dafür hatte ich wirklich zu dem Zeitpunkt gar keine Zeit & absolut keinen Nerv, da es Anfang Juli war & ich in der Woche meine schriftliche Prüfung in Geschichte hatte. Aber nun gut was hätte ich da anderes machen können?! Tilo war ein Schatz & hat eine sehr gute & günstige Dolmetscherin in Dresden gefunden. Wir sind noch am gleichen Tag zu ihr nach Hause gefahren & unsere Unterlagen bei ihr abgegeben, die sie in nur einem Tag in dreifacher Ausführung übersetzt hat & wir sie somit zwei Tage später abholen & beim Standesamt abgeben konnten. Sie war super herzlich & hilfsbereit. Ein richtiger Engel!
Da wir auch noch Kopien von den Personalausweisen der beiden Trauzeugen vorlegen mussten, haben sie bei meiner Trauzeugin gemeckert, dass sie ihren Reisepass zum Ausweisen benutzte & haben von ihr zusätzlich noch eine Kopie vom Anmeldeschein verlangt, weil in dem Reisepass nicht ihre Adresse drin stand.
Es war ein ewiges Hin- & Hergerenne & hat uns so beiden so großen psychischen Stress bereitet. Kurzzeitig habe ich schon befürchtet in diesem Land gar nicht heiraten zu dürfen. Aber zum Glück ist am Ende dann doch noch alles gut gegangen.
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Nachdem mit den Unterlagen alles geregelt war, wurde uns der Ablaufplan der Zeremonie erklärt & wir haben uns darauf geeinigt, dass wir unsere eigene Musik mitbringen würden, weil wir uns da bereits für zwei bestimmte Titel entschieden haben. Dann wurde uns gesagt, dass wir mit unseren Trauzeugen bereits eine halbe Stunde vor all den anderen Gästen da sein müssten, um mit der Traubeamtin den Ablauf der Trauung abzusprechen. Außerdem wurde uns auch gesagt, dass Hunde auf dem gesamten Gelände verboten sind & Louis somit nicht dabei sein durfte, was uns tottraurig gemacht hat, was wir aber akzeptieren mussten. Und als sie gehört hat, dass wir bei der Zeremonie kurze Gelöbnisse vortragen wollen, war sie erst nicht so begeistert davon, hat es aber akzeptiert & meinte nur, dass wir uns da kurz fassen sollen.
Im Großen & Ganzen fand ich den Standesamt sehr spießig, aber wir hatten in Dresden nicht wirklich eine Auswahl.

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