Mittwoch, 3. August 2016

Rezension: "Er ist wieder da" von Timur Vermes

Als wir nach Dresden gezogen sind, habe ich dieses Buch gleich am ersten Wochenende hier gekauft, als wir auf einem Flohmarkt waren. Dieses Buch war ja damals sogar ein Bestseller & man hörte überall nur gute Kritik dazu. Zur gleichen Zeit erschien auch der Kinofilm dazu, den wir uns mit ein paar Kommilitonen angeschaut haben. Unsere Meinung dazu fiel sehr ähnlich aus. Und zwar fanden wir alle den Film ganz okay. An manchen Stellen musste man viel lachen, aber es gab auch ein paar zu überspitzte Witze. Wir waren uns alle einig, dass bei weitem nicht alle diese "Ausländer-Witze" verstehen werden & diese auch tatsächlich nur als Witze auffassen.
Heutzutage hat sich der Humor allgemein sehr verändert. Die heutige Gesellschaft versteht Parodien kaum noch. Man muss den Leuten mittlerweile sagen an welchen Stellen sich die Pointe befindet, damit sie lachen.

Zur Handlung:
Adolf Hitler erwacht 2011 auf einer Wiese mitten in Berlin & hat einen Filmriss. Verwundert schlendert er eine Zeit lang durch die Stadt, wo er mit der heutigen modernen Welt konfrontiert & völlig überfordert wird. Schließlich findet er Zuflucht bei einem netten Kioskverkäufer, der ihn selbstverständlich für einen Schauspieler hält & ihm erlaubt für einen bestimmten Zeitraum in seinem Kiosk zu übernachten. Schnell werden auch die Medien auf den ehemaligen Führer des Deutschen Reiches aufmerksam & die Firma Flashlight versucht mit ihm den Durchbruch im Fernsehen & Internet. Dieses neue Phänomen schlägt zunächst wie eine Bombe ein & schnell wird deutlich, wie stark dieser Mann polarisiert & mit seinen Witzen die gesamte Nation spaltet. Die einen lieben & die anderen hassen ihn. 
Neben seiner neuen Karriere als Comedystar, wagt Hitler auch noch eine Schritt in die Politik, führt eine Feindschaft mit der Bildzeitung & versucht seinen Alltag zu meistern, der sich natürlich schwieriger gestalten lässt als vermutet. Unter Tausenden von ausländischen Mitbürgern, Angela Merkel als Bundeskanslerin & der hochmodernen Technik, erlebt er eine abenteuerliche Erfahrung nach der anderen, die ihn jedesmal erneut ins Staunen versetzt. 

Nun bin ich nach vielen Monaten auch endlich dazu gekommen das Buch dazu zu lesen & ich muss sagen, dass es da keine allzu großen Unterschiede zu der Verfilmung gibt.
Es hat sich sehr leicht & recht schnell lesen lassen & hat mich gut unterhalten können.
Ich muss aber auch gestehen, dass es das erste Mal ist, dass mir der Film etwas mehr gefallen hat als das Buch. Es hat mich tatsächlich etwas mehr unterhalten können. Und dadurch, dass die Geschichte im Buch aus der Ichperspektive erzählt wird, waren bestimmte Szenen, die ich im Film witzig fand, wo der Hauptcharakter nicht anwesend war, natürlich nicht vorhanden. Dadurch wurde zum Beispiel die Szene ausgelassen, wo Frau Krömeier & Herr Sawatzki ihre erste Verabredung haben.
Auch hat mir das Ende im Film viel mehr zugesagt, als das im Buch. Im Buch ist zum Ende hin einfach nichts passiert. Dabei hätte ich mir irgendeine Wendung gewünscht, die das Ganze umreißt.
Im Film hat mich das Ende jedoch sehr überrascht & zum Nachdenken angeregt.
Im Großen & Ganzen war das meiner Meinung nach ein mittelmäßig gutes Buch. Ich werde es garantiert kein zweites Mal lesen, aber es ist auch definitiv kein schlechtes Buch. Die Idee finde ich nach wie vor sehr interessant. Nur habe ich mir bei der Umsetzung etwas anderes vorgestellt. Ich vermute mal, ähnlich wie bei dem Buch "Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand" werden sich die Geschichtsfreaks da sowieso drauf stürzen. :'D

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über jedes Kommentar & konstruktive Kritik ist ebenfalls erwünscht.
Beleidigungen werden jedoch sofort gelöscht !!