Freitag, 16. Oktober 2015

Alles über mein neues Leben als Studentin

Die ersten Eindrücke von Dresden & vom Studium
Wie die meisten ja mittlerweile wissen, habe ich jetzt nach meinem Abi angefangen in Dresden zu studieren. Dafür bin ich mit meinem Freund, meinen Großeltern & unseren beiden Hunden extra von der Ostsee in die sächsische Hauptstadt gezogen. Als aller erst möchte ich sagen, dass Dresden eine wunderschöne Stadt ist & wir fühlen uns hier sehr wohl. Außerdem hatten wir riesiges Glück gehabt, denn sowohl wir als auch meine Großeltern haben hier eine schöne Wohnung bekommen.
Nun studiere ich hier an der TU Geschichte & Philosophie. Allerdings nicht auf Lehramt, weil ich später nicht unterrichten möchte, sondern eher vor habe in Richtung Journalismus zu gehen. Obwohl ich jetzt gar nicht so konkret alles planen möchte. Die Zeit wird schon zeigen, welche Möglichkeiten mir später offen stehen werden. Ersteinmal muss ich das Studium meistern.
Ich habe mich für die zwei Geisteswissenschaften entschieden, bei denen viele die Hände über den Kopf schlagen, wenn ich ihnen davon erzähle. Sowohl Geschichte als auch Philosophie sind sehr zeitaufwendige Fächer, in denen man unmengen von Texten lesen & verfassen muss. Wer das studiert, muss sich darauf einstellen, dass das Lesen zu seiner größten Aufgabe wird. Aber ich liebe Lesen & hoffe, dass ich viel Freude damit haben werde. Allerdings habe ich in den ersten beiden Semestern in Philosophie auch die Logik, wo ca. 75% aller Philosophiestundenten durchfallen. Und einen Sprachkurs in Latein muss ich auch noch belegen. Obwohl mir Sprachen im Allgemeinen nicht schwer fallen, hällt sich meine Freude diese tote Sprache zu lernen in Grenzen. Latein ist somit die 4. Fremdsprache, die ich lernen werde.

Die Erstiwoche
Ganz zu Anfang hatten wir unsere Erstiwoche. Die war total aufregend & wir haben sehr viele tolle Sachen unternommen. Zum Beispiel hatten wir an unserem ersten Tag eine Campusrallye, eine Einführungsveranstaltung bei der wir auch unsere Erstsemester-Tüten bekommen haben, in denen alles mögliche drin war. Dann hatten wir die Tage dadrauf noch fachspezifische Tutorien, einige Vorträge in der Unibibliothek & einen Stadtrundgang. Eine Erstiparty gab es von unserer philosophischen Fakultät auch, aber die fanden mein Freund & ich blöd & sind nach einer halben Stunde wieder abgehauen & haben stattdessen mit den Mathematikern, zu denen ja mein Freund gehört, weil er Mathe & Geographie auf Lehramt studiert, gemütlich in einer Bar gesessen. Die Mathematiker hatten außerdem noch eine sehr witzige Kneipentour gehabt, bei der ich auch dabei war. Im Großen & Ganzen hat ihre Fachschaft sich bei den Veranstaltungen etwas mehr Mühe gegeben als unsere, finde ich, aber es ist nicht schlimm. Dafür wurden wir am ersten Tag von den FSR-Leuten mit einer riesigen Flagge begrüßt, auf der eine Eule drauf war. Die Eule ist unser Logo von der philosophischen Fakultät, was ich ziemlich cool finde, weil Eulen meiner Meinung nach total zur Philosophie passen. Die Mathematiker hatten die ganze Zeit ein Schild mit einer Ananas drauf. Hmm warum auch immer. :'D
 Der Unicampus ist so riesig, dass ich mich an meinem zweiten Tag hier gleich verlaufen habe. Zum Glück habe ich jetzt immer meinen Campusplan dabei, der in unseren Einführungsheften drin ist. Dieser Plan rettet mir täglich das Leben. :'D
Es kommt mir vor wie eine einzelne kleine Stadt, in der nur Stundenten unterwegs sind. Laut Campusplan sind hier über 60 Bauten, die alle zu der Uni gehören. Manchmal muss man in der Pause von einem Campusende zum anderen & da reichen die 20 Minuten niemals aus. Oft ist es so, dass wenn man zu einer Vorlesung zu spät kommt, gar kein freier Platz mehr übrig ist & man sich aufs Fensterbrett oder auf die Stufen setzen muss. Bei der letzten Vorlesung in Philosophie waren wir so viele, dass einige tatsächlich auf dem Boden sitzen mussten.
Diese Woche hatte ich schon meine ersten Vorlesungen & eine Übungsstunde in Philosophie. Geschichte beginnt erst nächste Woche. ;)

Absolute Selbstständigkeit im Studium
Tilo & ich haben schnell gemerkt, dass hier ein völlig anderer Wind weht, als damals in der Schulzeit, wo der Lehrer dich über alle Veranstaltungen informiert & dir Arbeitsblätter bzw.Kopien ausgeteilt hat.
Hier im Studium musst du dich auf einer bestimmten Plattform anmelden, wo du dich bei bestimmten Seminaren oder Übungsgruppen anmelden musst. Oft sind die Plätze dort begrenzt & du musst sehr schnell sein, wenn du dir einen Platz ergattern möchtest.
Kopien bekommst du auch nicht & musst während einer Vorlesung entweder fleißig mitschreiben oder du druckst dir Skripte aus & markerst dir während der Vorlesung dann nur noch die wichtigsten Punkte an & machst Randnotizen.
Du bekommst auch keinen Stundenplan, sondern musst ihn dir selbst erstellen. Da musst du wieder online schauen welche Themen von welchen Seminaren dir am meisten gefallen oder wo noch freie Plätze sind. Außerdem musst du schauen welche Sachen du überhaupt in welchem Semester belegen musst, welche Module angeboten werden usw. Für mich ist das Ganze ja noch total neu & gerade beim Stundenplanbau war ich sehr überfordert.
Da wir jetzt wochenlang keinen Internet zu Hause hatten, sah unsere Lage diesbezüglich noch komplizierter aus. Wir mussten dann immer zur Unibibliothek fahren um dort mal einen Rechner benutzen zu können oder sind einen Tag sogar ins Einkaufszentrum hier bei uns um die Ecke, um dort kostenlos Wlan zu haben. Tja in der Not frisst der Teufel halt auch mal Fliegen. :'D

Die ganz wichtigen Karten 
Ich war eine der schnellsten & habe mir noch vor meiner Erstiwoche alle wichtigen Karten zugelegt. Na okay den Studentenausweis hat jeder schon vorher mit der Post zugeschickt bekommen. Das ist auch gleichzeitig der Fahrausweis mit dem ich in Dresden alle möglichen Verkehrsmittel kostenfrei nutzen darf & ich darf sogar damit außerhalb von Dresden, also in ganz Sachsen, mit dem Regionalzug fahren. Naja so ganz kostenfrei nun auch wieder nicht. Bevor wir uns an der TU immatrikuliert haben, haben wir eine bestimmte Semestergebühr überweisen müssen, aber unterm Strich spart man Unmengen mit diesem Studentenausweis.
Die Karte für die Bibliothek habe ich mir noch längst vor dem Studiumsbeginn geholt. Tilo hatte seine schon recht früh, weil er bereits vor der Erstiwoche einige Brückenkurse in Mathematik hatte & dann ist er mit mir eines Abends zur SLUB ( so heißt übrigens unsere Bibliothek) & wir haben auch mich dort angemeldet.
Die Mensakarte habe ich mir an meinem ersten Tag bzw. während der Campusrealye besorgt & da sofort Geld  rauf geladen. ;)

Die Universitätsbibliothek
.. auch SLUB genannt, befindet sich so ziemlich im Mittelpunkt vom Campus. Das ist ein wahnsinnig riesiges Gebäude mit extrem vielen unterschiedlichen Bereichen & einzelnen Lernräumen. Dort kann man sich zum Lernen am besten zurückziehen.
Als Tilo & ich das erste Mal dort waren & uns angemeldet haben, haben wir uns auch gleich mit ganz vielen Büchern eingedeckt, die gerade jetzt zum Studiumbeginn lehrreich für uns sein könnten.
Ich habe mir jetzt extrem viel für Philosophie geholt & habe die meisten Bücher davon schon durchgelesen. Als nächstes bräuchte ich noch was für Geschichte.

Das Mensaessen
Das Wichtigste zum Schluss! :)
Auch hier lohnt es sich Student zu sein. Für Studenten ist das Essen dort extrem günstig. Ich bin mir sicher, dass man nirgendwo so günstig Mittag essen kann. Man zahlt für einen großen vollen Teller manchmal nur 2,99 €. Entweder bezahlst du mit deiner aufgeladenen Mensakarte oder ganz normal bar, wobei du dann noch deinen Studentenausweis vorzeigen musst, um weniger zu zahlen. 
Es gibt, glaube ich gehört zu haben, insgesamt 8 verschiedene Mensen bei uns auf dem Campus. Ich selbst war bis jetzt nur in der Alten Mensa & im Siedepunkt essen. Die Alte Mensa war mir viel zu voll & es gab außer einer Salatschale an diesem Tag nichts veganes für mich.
Im Siedepunkt war ich schon 3 oder 4 Mal & fand das Essen dort jedes Mal total lecker.
Auch wenn die Auswahl dort nicht so groß ist, gibt es da fast jeden Tag auch ein veganes Gericht.
Tilo war schon oft in der Zeltmensa & schwärmt dauernd davon. Er isst dort fast täglich irgendwelche leckeren veganen Gerichte. Dieses Woche war dort die Oktoberfestwoche & man konnte sogar Bier zapfen. Aber ich habs bisher noch nie in die Zeltmensa geschafft. Aber während des Studiums probiere ich mit Sicherheit noch alle aus. ;)
  
 Die Schauspielgruppe
Außerdem habe ich den besten & aufmerksamsten Freund der Welt, der sich schlau gemacht hat & eine Schaupielgruppe für mich gefunden hat. Ich war jetzt am Dienstag zum ersten Mal da & wurde in eine Gruppe für Fortgeschrittene eingeteilt. Wir durften schon am ersten Tag ein wenig spielen & es hat sehr viel Spaß gemacht. Hach wenn ich spielen darf, geht mein Herz einfach auf & ich bin wunschlos glücklich. Jetzt darf ich mein Hobby auch hier in Dresden ausleben. Denn als ich mich von meiner Theatergruppe in Greifswald trennen musste, war ich untröstlich.

Du musst nur wissen, was du von ganzem Herzen liebst & du findest das überall wieder. ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über jedes Kommentar & konstruktive Kritik ist ebenfalls erwünscht.
Beleidigungen werden jedoch sofort gelöscht !!